super+ TROPIKA

Eun Young Lee

Atelier B13

Malerei

https://www.eunyoung.net

https://www.instagram.com/eunyoungnamu

DE

Ich male seit einigen Jahren die Natur. Ich male Berge, Wälder, Flüsse, Strände, Orte, die irgendwo zu sein scheinen, aber gleichzeitig möchte ich, dass sie so aussehen, als ob sie nirgendwo existieren würden. Die Natur ist für mich ein Wunder. Schön, seltsam, immer da, aber ständig im Wandel. Ich bin auf dem Land aufgewachsen, einem kleinen Dorf in Südkorea, das von kleinen Bergen und Feldern umgeben ist und das ist so ziemlich alles. Ich habe viel Zeit damit verbracht, Pflanzen und Insekten genau zu betrachten. Ich fühlte mich neugierig, seltsam.Die Zeit schien sehr langsam zu vergehen.

Ich gehe oft und besuche Seen und Wälder am Fuße der Alpen. Wenn ich im Nadelwald voller fremder Bäume stehe, die in meiner Heimat nicht wachsen, denke ich oft an den Heimatwald auf der anderen Seite der Erde. Ich fühle mich gleichzeitig fremd und zu Hause an.

Bei genauerem Hinsehen beginnen die Dinge zu schimmern und zu zerfallen. Es ist ein Spiel, das ich seit meiner Kindheit spiele, auf der Suche nach diesem seltsamen Punkt, dem Spalt, durch den ich einen Blick an einen anderen Ort werfen kann. Die Orte in meiner Malerei wie das Schwimmbad, der Strand und der geheime Garten werden für mich zu Elementen, mit denen ich spielen, verbinden und trennen, zusammenfügen und auseinanderreißen kann. Sie haben reale Orte, existieren aber außerhalb der realen Welt, wie Foucault über Heterotopia sagte, als physikalische Annäherung an die imaginäre Utopie.

Ich möchte, dass meine Bilder ein Weg zu einem mehrdeutigen Ort sind, einem undefinierbaren Ort, einem Ort dazwischen. Ich stelle mir diese seltsame und mysteriöse Welt aus vielen dünnen Schichten vor, die sowohl innen als auch außen sind. Gewöhnlich und außergewöhnlich. Flüchtig und ewig.

EN

I have been painting nature for the last few years. I paint mountains, forests, rivers, beaches, the places that seem to be somewhere, but at the same time, I want them to look as if they don’t exist anywhere.

Nature is a mystery for me. Beautiful, weird, always there but constantly changing. I grew up in the countryside, a small village in South Korea which is surrounded by small mountains and fields and that’s pretty much all there is. I spent a lot of time looking closely at plants and insects. It felt curious, strange. Time seemed to flow very slowly.

Now I’m living and working in southern Germany. I often go and visit lakes and forests at the foot of the Alps. Standing in the coniferous forest filled with unfamiliar trees which don’t grow in my hometown, I often think of the home forest on the other side of the earth. It feels foreign and at home simultaneously.

Take something that looks all perfect and beautiful at a glance. Looking closely, things begin to shimmer and crack. It is a game I have been playing since I was a child, searching for this strange spot, the crack through which I can take a peek into a different place. The places in my painting like the swimming pool, beach, and secret garden become elements for me to play with, connect and disconnect, put together and tear apart. They have real locations but exist outside of the real world, as Foucault said of Heterotopia, as a physical approximation of the imaginary utopia.

I want my paintings to be a pathway to an ambiguous place, an undefinable place, a place in between. I imagine this strange and mysterious world made up of many thin layers, which are both inside and outside. Ordinary and extraordinary. Fleeting and eternal.